Noch immer sucht er weiter, überschreitet Grenzen und wagt es, musikalisches Neuland zu betreten – um darin wieder sein Eigenes zu finden: „Wehe, wenn du nur in einem Paradies aus irgendwelchen Klängen oder Geräuschen herumspazierst … du musst den verbotenen Apfel fressen!“ĭie Filmemacherin Wiebke Pöpel hat in den letzten 20 Jahren zahlreiche Tanzfilme und künstlerische Dokumentationen in ihrer eigenen Bildsprache entwickelt, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Mit seiner „Musique Concrète Instrumentale“, die mit klassischen Kriterien wie Harmonie, Melodie und Rhythmus nicht zu fassen ist, fordert Helmut Lachenmann seit Ende der 1960er Jahre die Hörgewohnheiten seines Publikums schonungslos heraus: „Wer die Türen knallt und den Saal verlässt – der hat meine Musik verstanden.“ Durch die Konfrontation mit dem Ungewohnten will er ein neues Hören provozieren, ein kritisches Wahrnehmen dessen, was uns umgibt.ĭer international renommierte Komponist und Autor zahlreicher musiktheoretischer Texte ist mit seinen inzwischen 85 Jahren weit davon entfernt, sich auf seinem Lebenswerk auszuruhen. MY WAY ist bisher in allen Ländern AUSSER Deutschland, Österreich und der Schweiz als VoD verfügbar: Schließlich begleiten wir den Komponisten in sein Refugium hoch über dem Lago Maggiore, an den Ort, an dem all seine Werke bis heute entstehen.īuch und Regie: Wiebke Pöpel | Bildgestaltung: Michael ZimmerĮine Koproduktion mit dem SWR, gefördert von der MFG Baden-Württemberg Wir erleben Lachenmann bei Proben mit Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern, zu Hause in Leonberg, auf den Spuren seiner Lehrzeit bei Luigi Nono in Venedig und am Opernhaus Zürich, wo seine Oper „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ eindrücklich als Ballett inszeniert wird. Vor allem lebt der Film von der einnehmenden Persönlichkeit des Komponisten selbst, der uns mit seiner zugewandten Art, seiner Selbstironie und seinem schwäbischen Humor ans Herz wächst. Er lässt uns teilhaben an den Gedankenwelten dieses außergewöhnlichen Künstlers, an den Abenteuern seines kreativen Schaffens – in einer Lebensphase, in der das Ende zunehmend greifbar wird. Er zeigt Helmut Lachenmann bei der Probenarbeit mit Musikern und Dirigenten. Der Komponist Helmut Lachenmann, geboren 1935 in Stuttgart, hat in den letzten 50 Jahren die zeitgenössische Musik weltweit geprägt – mit seiner einzigartigen Geräuschpolyphonie, in der Geiger alle Teile ihrer Instrumente traktieren, Trompeter mit Backpapier knistern und auf mit Wasser gefüllten Hörnern gespielt wird.ĭer sehr persönliche Film nähert sich dieser Musik und seinem Protagonisten auf sinnliche und humorvolle Weise.
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